Landrat besucht Simon Rau Zentrum Weißenfels
Landrat Götz Ulrich hat am Donnerstag, dem 1. August, das Simon Rau Zentrum in Weißenfels besucht. Der Verein wurde 2008 gegründet und hat es sich zur Aufgabe gemacht, das jüdische Leben in Weißenfels aufzuarbeiten und an die einstige jüdische Gemeinde der Stadt zu erinnern. So hat der Verein in der Vergangenheit eine Vielzahl an sogenannten Stolpersteinen vor Häuser platziert, in denen von den Nationalsozialisten ermordete Juden aus Weißenfels wohnten. Darüber hinaus engagiert sich das Simon Rau Zentrum gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus.
In seinen Räumen in der Dammstraße betreibt der Verein eine Dauerausstellung, die das jüdische Leben in Weißenfels vom 11. bis zum 20. Jahrhundert zeigt. Der Vereinsvorsitzende Enrico Kabisch führte den Landrat sowie den Weißenfelser Oberbürgermeister Martin Papke und den Oberbürgermeister der Partnerstadt Kornwestheim, Nico Lauxmann, durch die Ausstellung und informierte zudem über die Arbeit des Vereins und aktuelle sowie künftige Projekte. So ist neben einer neuen Ausstellung geplant, die ehemalige Synagoge in der Nordstraße neu aufzubauen und darin eine Kultur- und Begegnungsstätte zu errichten. Erste Schritte wurden 2021 unternommen, als damit begonnen wurde, das stark verfallene Gebäude zu sichern. Zuletzt erhielt die ehemalige Synagoge wieder eine Überdachung.
Landrat Götz Ulrich sagte zu seinem Besuch im Simon Rau Zentrum: „Enrico Kabisch und das Simon Rau Zentrum haben beeindruckende Dokumente und Exponate zusammengetragen. Sie belegen, dass jüdisches Leben ein wichtiger Teil unserer eigenen Geschichte ist, auch unmittelbar bei uns in Weißenfels und im Burgenlandkreis. Das macht diese Geschichte und insbesondere ihren dunkelsten Abschnitt, den Holocaust, besonders konkret, berührend und erschreckend. Denn es waren Familien, die unter uns lebten und deren Spuren noch heute an vielen Stellen zu sehen sind. Die Erinnerung daran erhalten zu haben, ist ein großer Verdienst des Simon Rau Zentrums. Gern unterstützt der Burgenlandkreis diese Arbeit, insbesondere die pädagogische Arbeit mit Schülern. Wie das aussehen könnte, wollen wir gemeinsam mit den Fachkollegen aus dem Amt für Bildung und Kultur in einem weiteren Gespräch ergründen. Dieses soll auch die Besichtigung der ehemaligen Synagoge in Weißenfels beinhalten.“
Weitere Informationen zum Verein: Simon Rau Zentrum Weißenfels