Industrie- und Gewerbegebiet an A 9 wird ohne Stadt Teuchern entwickelt

Am 6. März 2025 hat der Stadtrat Teuchern entschieden, dem Zweckverband für das geplante Interkommunale Industrie- und Gewerbegebiet (IKIG) nicht beizutreten. Mit acht Gegen-, fünf Ja-Stimmen und drei Enthaltung wurde das Vorhaben mehrheitlich abgelehnt. Folglich wird die Stadt Teuchern künftig nicht mehr an der Entwicklung des IKIG mitwirken.

Trotz des Rückzugs Teucherns aus dem IKIG-Projekt wird dieses von den verbleibenden Partnern weiter vorangetrieben. Diese sind neben dem Burgenlandkreis die Städte Weißenfels, Hohenmölsen und Lützen, die sich allesamt bereits für den Eintritt in den IKIG-Zweckverband ausgesprochen haben. Auch bietet die nun kleinere Flächengröße von 248,5 Hektar weiterhin genügend Raum für hochwertige Ansiedlungen. Das Projektziel, die Schaffung gutbezahlter Arbeitsplätze, wird durch das Ausscheiden Teucherns nicht gefährdet.

Landrat Götz Ulrich: „Das Ergebnis in Teuchern ist bedauerlich. Wir haben seit vielen Monaten versucht, mit Fakten, Informationen und Kompromissen einen Weg zu einer Beteiligung Teucherns am IKIG zu eröffnen. Dass der Rat dennoch anders entschieden hat, ist Ausdruck der kommunalen Selbstverwaltung, die wir respektieren und achten. Jede Gemeinde hat das Recht, über ihren eigenen Weg zu entscheiden.

Das gilt aber umgekehrt auch für die Entscheidungen des Kreistages und der Stadträte in Weißenfels, Lützen und Hohenmölsen, die sich für die Ausweisung entschieden haben. Wir werden jetzt gemeinsam das IKIG gestalten, wenn auch etwas kleiner als erhofft. Ich danke Herrn Bürgermeister Schneider für sein engagiertes Eintreten für diesen Weg und allen in der SEWIG für viel Kraft und Herzblut. Das war ein bemerkenswertes Zusammenhalten aller Beteiligten und eine tolle Teamleistung.

Von dem amerikanischen Schriftsteller Napoleon Hill stammt der Satz ‚Ein Ziel ist ein Traum mit einer Frist.‘ Diese Frist lief für Teuchern gestern ab. Aber es wird weitere Möglichkeiten geben, diese Entscheidung zu einem späteren Zeitpunkt zu korrigieren. Dafür müssen wir jetzt erst einmal in der Gruppe der Vier (Weißenfels, Lützen, Hohenmölsen und Burgenlandkreis) beweisen, dass wir es gut und erfolgreich machen.“

Hintergrund

Das IKIG als größtes Strukturwandelvorhaben im Burgenlandkreis wird an der A9/B91 realisiert und soll Raum für hochwertige Industrie- und Gewerbeansiedlungen bieten. Ziel ist es, der Deindustrialisierung entgegenzuwirken, neue Arbeitsplätze zu schaffen und den Burgenlandkreis als Wirtschaftsstandort zu stärken. Neben einer umfassenden Standortanalyse wurden in der im Sommer 2024 veröffentlichten Machbarkeitsstudie ökologische und infrastrukturelle Aspekte berücksichtigt, um das Gebiet nachhaltig und ressourcenschonend zu entwickeln. Ziel ist es, eine starke wirtschaftliche Basis zu schaffen und die Region als Lebens- und Arbeitsstandort attraktiv zu gestalten.

Der Zweckverband wird dabei zentrale Aufgaben wie die Planung, Erschließung, Vermarktung und das Ansiedlungsmanagement für das IKIG übernehmen.

Für weitere Informationen ist die Machbarkeitsstudie öffentlich einsehbar unter: www.burgenlandkreis.de