Gemeinsame Erklärung zur Verwendung der Stolperstein-Spenden

Anfang Oktober wurden in Zeitz alle zehn Stolpersteine herausgebrochen und gestohlen.

In den vergangenen vier Wochen sind rund 52.800 Euro an Spenden eingegangen, mit denen die herausgebrochenen und gestohlenen Stolpersteine in Zeitz ersetzt werden sollen. Über 1.000 Personen aus Zeitz, dem Burgenlandkreis, Deutschland, Europa und darüber hinaus sind dem Spendenaufruf gefolgt – für die überwältigende Spendenbereitschaft bedanken sich Landrat Götz Ulrich, Christian Thieme, Oberbürgermeister der Stadt Zeitz, und die Initiative „Stolpersteine für Zeitz“ ganz herzlich.

Gemäß dem Spendenzweck werden mit dem Geld die zehn entwendeten Stolpersteine, die an jüdische Opfer des Holocaust aus Zeitz erinnern sollen, ersetzt. Darunter fallen insbesondere die Kosten für die Wiederherstellung und das Einsetzen der Steine, aber auch das zwischenzeitliche Verfüllen der durch das Herausbrechen entstandenen Löcher. Außerdem wird die Aktion der Schülerinnen und Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums aus Zeitz unterstützt, die ihrerseits Stolpersteine aus Kunststoff mit dem 3D-Drucker als vorübergehenden Ersatz hergestellt hatten. Alle darüberhinausgehenden Spendengelder gehen gemäß der weiteren Zweckbestimmung „zur Unterstützung der Erinnerungsarbeit an die ehemaligen jüdischen Gemeinden im Burgenlandkreis“ an das Simon-Rau-Zentrum.

In den vergangenen Wochen haben den Burgenlandkreis und die Stadt Zeitz eine Reihe von Vorschlägen und Ideen erreicht, wie die Erinnerung an das jüdische Leben in Zeitz und Umgebung stärker und weiter aufrechterhalten sowie das wichtige Engagement gegen den Antisemitismus intensiver gefördert werden kann. Die Ideengeber dieser und gegebenenfalls weiterer Vorschläge werden an das Simon-Rau-Zentrum verwiesen. Die Entscheidung, welche weiteren Projekte zur Erinnerung an die ehemaligen jüdischen Gemeinden im Burgenlandkreis mit den Spendengeldern unterstützt werden sollen, trifft der Verein und gibt das entsprechende Geld dafür frei. Daher ist auch die Einberufung einer Jury, die über die Verwendung der Spenden für weitere Projekte dieser Art berät, nicht erforderlich.