Landrat fordert Aufhebung der Saalesperrung im Burgenlandkreis
Landrat Götz Ulrich hat in mehreren Schreiben an die Deutsche Bahn sowie an die Landesregierung und das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt die sofortige Aufhebung der seit 11. Juli angeordneten Vollsperrung der Saale zwischen dem Wasserwanderrastplatz Großheringen und Bad Kösen gefordert.
Die vom Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt veranlasste Vollsperrung aufgrund der Sanierung von drei Eisenbahnbrücken wird mit dem Interesse der öffentlichen Sicherheit und Ordnung für den Schiffsverkehr begründet und als „alternativlos“ angesehen. Nach Ansicht des Landratsamtes und der Stadt Naumburg ist sie dies allerdings keineswegs. Eine sichere Durchfahrt unter den Saalebrücken 9 und 10 in Bad Kösen für Wasserwanderer könnte durchaus auch während des laufenden Baubetriebes eingerichtet werden. Denn an den beiden Brücken ist lediglich eine Erneuerung der Fahrbahnwannen geplant. Bei entsprechenden Sicherungsmaßnahmen an den beiden Brücken kann mindestens ein freier Brückenbogen frei und sicher durchfahren werden.
„Die Sperrverfügung des Landesverwaltungsamtes ist derart kurzfristig und ohne Vorankündigung erlassen worden, dass Anlieger, Kanuverleiher, Gastronomen und Campingplatzbetreiber davon völlig überrumpelt wurden. Wir haben uns gestern mit der Stadt Naumburg dazu beraten und arbeiten an Lösungsvorschlägen, um die durchgängige Befahrbarkeit der Saale wiederherzustellen und auch während der Bauarbeiten zu gewährleisten. Auf Straßen stellt die Verkehrsbehörde durch Ampeln oder Umleitungsstrecken den Verkehrsfluss sicher. Genauso müssen hier auch Lösungsmöglichkeiten für alle Nutzer der Wasserstraße gefunden werden“, so Landrat Ulrich.
Unterstützung erhält der Landrat auch vom Naumburger Oberbürgermeister Armin Müller, der sich seinerseits ebenfalls an die Landesregierung gewandt hat, um die Dringlichkeit zu unterstreichen. „Die angeordnete Vollsperrung der Saale hat weitreichende negative Auswirkungen auf unsere Region. Sie beeinträchtigt nicht nur den Tourismus, der eine wichtige Einkommensquelle für viele lokale Unternehmen darstellt, sondern auch den Alltag unserer Bürgerinnen und Bürger, die die Saale als Erholungsgebiet nutzen. Es ist unverständlich, warum diese Entscheidung ohne ausreichende Konsultation und Beteiligung der betroffenen Gemeinden und lokalen Unternehmen getroffen wurde“, sagt Armin Müller.