Die Entwicklung der Region stets im Blick

Stiftung Aufbau Unstrut/Finne feiert 25-jähriges Bestehen

170 geförderte Unternehmen mit 912 Arbeits- und 77 Ausbildungsplätzen im Altkreis Nebra ist die Bilanz eines Vierteljahrhunderts Stiftung Aufbau Unstrut/Finne. Gegründet wurde sie 1993 und hat sich seitdem bei den Unternehmern der Region mit der Gewährung von Zinszuschüssen, Darlehen und Bürgschaften längst einen Namen gemacht. Viele waren deshalb am vergangenen Donnerstag ins Wetzendorfer Bürgerhaus gekommen, um gemeinsam mit ehemaligen und aktiven Stiftungsmitgliedern das mehr als 25-jährige Wirken zu feiern.

Dass die deutsche Wiedervereinigung im Landkreis Nebra alles andere als rosig begann, hob Landrat und Beiratsvorsitzender Götz Ulrich zu Beginn der Festveranstaltung hervor. Der Massenabbau von Arbeitsplätzen im Karsdorfer Zementwerk oder in der Landwirtschaft führten zu einer explosionsartig steigenden Arbeitslosigkeit, die schließlich mit durchschnittlich 21,7 Prozent ihren Höchststand erreichte. „Angesichts dieser wenig zukunftsfrohen Aussichten reifte bei Lafarge Zement, in der Gemeinde Karsdorf und im Landkreis Nebra sehr früh die Idee, die Entwicklung der Region nicht dem Selbstlauf zu überlassen“, so Ulrich. So sei die Idee entstanden, Arbeitslosigkeit durch die Unterstützung und Förderung von Unternehmensgründungen zu bekämpfen. „Der zweite Arbeitsmarkt war ja auch schon damals erkennbar keine Lösung für die Menschen hier“, betonte der Beiratsvorsitzende. Den Grundstein für die Stiftung Aufbau Unstrut/Finne legten damals der Amtsleiter für Wirtschaftsförderung im Altkreis Nebra, Günther Hollburg, der Bürgermeister der Gemeinde Karsdorf, Matthias Otto, Patrick Lucas von der Lafarge Zement GmbH, der Geschäftsführer der Karsdorfer Zement GmbH, Joachim Trautwein, Matthias Walther von der IHK Halle-Dessau, Gerhard Pohl und der Landrat des Landkreises Nebra, Hans-Jörg Ulrich.

Zu den Existenzgründern, die eine Unterstützung der Stiftung erfahren durften, gehört auch Brigitte Bornschein aus Freyburg. „Es ist gut, dass es Sie gibt“, fasste sie ihre Erfahrungen rückblickend zusammen. Mehr als 28 Banken haben ihrem Vorhaben eines Pflegeheims eine Absage erteilt. „Erst der Zinszuschuss, den mir Herr Pohl von der Stiftung zusagte, verschaffte mir bei Gesprächen mit Finanzunternehmen eine andere Ausgangslage. Einige Absagen bekam ich noch, aber im Jahr 2000 konnte ich schließlich mein Pflegeheim eröffnen“, beschrieb Bornschein. Aus 42 Plätzen sind mittlerweile 92 geworden, zwei weitere Häuser folgten. „Die Stiftung Aufbau Unstrut/Finne hat viele Existenzgründer unterstützt. Heute ist oft der Fachkräftemangel existenzbedrohend und auch hier hilft die Stiftung“, unterstrich die Unternehmerin.

Ihr Jubiläum hat die Stiftung zum Anlass genommen, Unternehmen mit positiver Entwicklung mit Sonderpreisen in den Kategorien Handwerk, Tourismus, Dienstleistung/Handel und Produktion auszuzeichnen. Die Gewinner konnten sich jeweils über eine Himmelsscheibe freuen, die die Firma Metallbau Ola aus Nebra als Unikate gefertigt hatte. Mit seinem Traditionsunternehmen „Landbäckerei Möder“ konnte Torsten Möder aus Wippach die Jury überzeugen. Seit 102 Jahren gibt es den Betrieb, der mittlerweile in der dritten Generation geführt wird. Mit Brot, Brötchen und saisonalen Waren wie Stollen überzeugt der Bäckermeister nicht nur die Kunden, sondern hat sich in den vergangenen Jahren mehrfach erfolgreich der Qualitätsprüfung des Deutschen Bäckerinstituts unterzogen. Unter anderem gab es ein Siegel für mehrjährige gleichbleibende Produktqualität. Den Preis der Kategorie Dienstleistung/Handel konnte Christian Farys vom Bauzentrum Farys in Laucha entgegennehmen. 1991 in Kirchscheidungen gegründet, ist das Unternehmen Ansprechpartner, wenn es um Qualitätsbaustoffe vom Fundament bis zum Dach geht. Heute arbeiten im Gewerbegebiet Laucha 20 Beschäftigte, drei davon sind Auszubildende. Zu den Kernkompetenzen zählen Neubau, Sanierung, Umbau und Gartengestaltung. In der Kategorie Tourismus setzte sich Katrin Nimmler mit ihrem Restaurant & Pension „Zum Storchennest“ und Café „Am Kloster“ gegen die Konkurrenz durch. Touristen, Rad- und Kanufahrer schätzen das familiär geführte Unternehmen in Memleben, das neben Zimmern auch gutbürgerliche Küche der Region anbietet. Den vierten Sonderpreis „Dienstleistung/Handel“ konnten anschließend die Brüder Matthias und Torsten Kecke entgegennehmen. 1992 hatte Vater Ulf Kecke die Fördertechnik Ulf Kecke GmbH in Karsdorf gegründet, die Komponenten für Fördertechnik und Förderanlagen fertigt. Begonnen hatte man mit zwei Monteuren, heute sind 33 Mitarbeiter deutschlandweit und im näheren europäischen Ausland unterwegs. In den vergangenen Jahren haben 60 junge Menschen ihre Ausbildung im Betrieb durchlaufen, der viel Wert auf Weiterbildung legt.

Bereits zum 16. Mal wurde von der Stiftung auch der Preis des „Manager des Jahres“ der Unstrut-Finne-Regionvergeben. In diesem Jahr kann sich Arno Einecke von der Kälte Klima Einecke GmbH aus Saubach über den Titel freuen. Stiftungsvorsitzender Harri Reiche hielt in seiner Laudatio Rückblick auf die Geschichte des Betriebs, die 1990 auf dem ehemals als Molkerei genutzten elterlichen Hof begann. „Das Unternehmen ist eines der ersten 20, das durch die Stiftung in der Region unterstützt wurde. Seit nunmehr 30 Jahren ist dieser Betrieb überregional tätig, erfüllt erfolgreich alle Kundenwünsche und entwickelt dabei immer wieder innovative Lösungen“, lobte Reiche. Für viele sei Geschäftsführer Arno Einecke ein stetiger und verlässlicher Dienstleister und Partner in der Region.

Hintergrund:
Zu den Stiftern zählten die Kreissparkasse Nebra, der Landkreis Nebra und die Gemeinde Karsdorf in Form der Bildung des Stammkapitals. Eine Million D-Mark stiftete allein die Lafarge Zement GmbH. Als Zweck wurde damals der Abbau der Arbeitslosigkeit, die Förderung und Unterstützung unternehmerischer Vorhaben verbunden mit der Schaffung und Sicherung vorhandener Arbeits- und Ausbildungsplätze sowie die Verbesserung der wirtschaftlichen, ökologischen und infrastrukturellen Bedingungen der Unstrut-Finne-Region definiert. Neben materiellen Hilfen gab es auch Angebote wie die Unternehmerstammtische unter Leitung von Gerhard Pohl, in deren Mittelpunkt Kontaktpflege und Erfahrungsaustausch standen. Darüber hinaus reichte die Stiftung seit 2003 insgesamt rund 300.000 Euro als Förderstipendium an 45 Studentinnen und Studenten technischer und naturwissenschaftlicher Fachrichtungen aus. Zur Würdigung unternehmerischen Wirkens wurde der Existenzgründerpreis ins Leben gerufen, der aller zwei bis drei Jahre erfolgreiche Existenzgründer oder Unternehmensnachfolger würdigt. Zu den bislang sechs Preisträgern gehören u.a. Brigitte Bornschein vom Pflegeheim St. Laurentius in Freyburg, Bernd Iwanow mit CNC Future-Technics in Lossa oder Sebastian Sieber mit dem Waldschlösschen Wangen.

Die Entwicklung der Region stets im Blick

Stiftung Aufbau Unstrut/Finne feiert 25-jähriges Bestehen

170 geförderte Unternehmen mit 912 Arbeits- und 77 Ausbildungsplätzen im Altkreis Nebra ist die Bilanz eines Vierteljahrhunderts Stiftung Aufbau Unstrut/Finne. Gegründet wurde sie 1993 und hat sich seitdem bei den Unternehmern der Region mit der Gewährung von Zinszuschüssen, Darlehen und Bürgschaften längst einen Namen gemacht. Viele waren deshalb am vergangenen Donnerstag ins Wetzendorfer Bürgerhaus gekommen, um gemeinsam mit ehemaligen und aktiven Stiftungsmitgliedern das mehr als 25-jährige Wirken zu feiern.

Dass die deutsche Wiedervereinigung im Landkreis Nebra alles andere als rosig begann, hob Landrat und Beiratsvorsitzender Götz Ulrich zu Beginn der Festveranstaltung hervor. Der Massenabbau von Arbeitsplätzen im Karsdorfer Zementwerk oder in der Landwirtschaft führten zu einer explosionsartig steigenden Arbeitslosigkeit, die schließlich mit durchschnittlich 21,7 Prozent ihren Höchststand erreichte. „Angesichts dieser wenig zukunftsfrohen Aussichten reifte bei Lafarge Zement, in der Gemeinde Karsdorf und im Landkreis Nebra sehr früh die Idee, die Entwicklung der Region nicht dem Selbstlauf zu überlassen“, so Ulrich. So sei die Idee entstanden, Arbeitslosigkeit durch die Unterstützung und Förderung von Unternehmensgründungen zu bekämpfen. „Der zweite Arbeitsmarkt war ja auch schon damals erkennbar keine Lösung für die Menschen hier“, betonte der Beiratsvorsitzende. Den Grundstein für die Stiftung Aufbau Unstrut/Finne legten damals der Amtsleiter für Wirtschaftsförderung im Altkreis Nebra, Günther Hollburg, der Bürgermeister der Gemeinde Karsdorf, Matthias Otto, Patrick Lucas von der Lafarge Zement GmbH, der Geschäftsführer der Karsdorfer Zement GmbH, Joachim Trautwein, Matthias Walther von der IHK Halle-Dessau, Gerhard Pohl und der Landrat des Landkreises Nebra, Hans-Jörg Ulrich.

Zu den Existenzgründern, die eine Unterstützung der Stiftung erfahren durften, gehört auch Brigitte Bornschein aus Freyburg. „Es ist gut, dass es Sie gibt“, fasste sie ihre Erfahrungen rückblickend zusammen. Mehr als 28 Banken haben ihrem Vorhaben eines Pflegeheims eine Absage erteilt. „Erst der Zinszuschuss, den mir Herr Pohl von der Stiftung zusagte, verschaffte mir bei Gesprächen mit Finanzunternehmen eine andere Ausgangslage. Einige Absagen bekam ich noch, aber im Jahr 2000 konnte ich schließlich mein Pflegeheim eröffnen“, beschrieb Bornschein. Aus 42 Plätzen sind mittlerweile 92 geworden, zwei weitere Häuser folgten. „Die Stiftung Aufbau Unstrut/Finne hat viele Existenzgründer unterstützt. Heute ist oft der Fachkräftemangel existenzbedrohend und auch hier hilft die Stiftung“, unterstrich die Unternehmerin.

Ihr Jubiläum hat die Stiftung zum Anlass genommen, Unternehmen mit positiver Entwicklung mit Sonderpreisen in den Kategorien Handwerk, Tourismus, Dienstleistung/Handel und Produktion auszuzeichnen. Die Gewinner konnten sich jeweils über eine Himmelsscheibe freuen, die die Firma Metallbau Ola aus Nebra als Unikate gefertigt hatte. Mit seinem Traditionsunternehmen „Landbäckerei Möder“ konnte Torsten Möder aus Wippach die Jury überzeugen. Seit 102 Jahren gibt es den Betrieb, der mittlerweile in der dritten Generation geführt wird. Mit Brot, Brötchen und saisonalen Waren wie Stollen überzeugt der Bäckermeister nicht nur die Kunden, sondern hat sich in den vergangenen Jahren mehrfach erfolgreich der Qualitätsprüfung des Deutschen Bäckerinstituts unterzogen. Unter anderem gab es ein Siegel für mehrjährige gleichbleibende Produktqualität. Den Preis der Kategorie Dienstleistung/Handel konnte Christian Farys vom Bauzentrum Farys in Laucha entgegennehmen. 1991 in Kirchscheidungen gegründet, ist das Unternehmen Ansprechpartner, wenn es um Qualitätsbaustoffe vom Fundament bis zum Dach geht. Heute arbeiten im Gewerbegebiet Laucha 20 Beschäftigte, drei davon sind Auszubildende. Zu den Kernkompetenzen zählen Neubau, Sanierung, Umbau und Gartengestaltung. In der Kategorie Tourismus setzte sich Katrin Nimmler mit ihrem Restaurant & Pension „Zum Storchennest“ und Café „Am Kloster“ gegen die Konkurrenz durch. Touristen, Rad- und Kanufahrer schätzen das familiär geführte Unternehmen in Memleben, das neben Zimmern auch gutbürgerliche Küche der Region anbietet. Den vierten Sonderpreis „Dienstleistung/Handel“ konnten anschließend die Brüder Matthias und Torsten Kecke entgegennehmen. 1992 hatte Vater Ulf Kecke die Fördertechnik Ulf Kecke GmbH in Karsdorf gegründet, die Komponenten für Fördertechnik und Förderanlagen fertigt. Begonnen hatte man mit zwei Monteuren, heute sind 33 Mitarbeiter deutschlandweit und im näheren europäischen Ausland unterwegs. In den vergangenen Jahren haben 60 junge Menschen ihre Ausbildung im Betrieb durchlaufen, der viel Wert auf Weiterbildung legt.

Bereits zum 16. Mal wurde von der Stiftung auch der Preis des „Manager des Jahres“ der Unstrut-Finne-Regionvergeben. In diesem Jahr kann sich Arno Einecke von der Kälte Klima Einecke GmbH aus Saubach über den Titel freuen. Stiftungsvorsitzender Harri Reiche hielt in seiner Laudatio Rückblick auf die Geschichte des Betriebs, die 1990 auf dem ehemals als Molkerei genutzten elterlichen Hof begann. „Das Unternehmen ist eines der ersten 20, das durch die Stiftung in der Region unterstützt wurde. Seit nunmehr 30 Jahren ist dieser Betrieb überregional tätig, erfüllt erfolgreich alle Kundenwünsche und entwickelt dabei immer wieder innovative Lösungen“, lobte Reiche. Für viele sei Geschäftsführer Arno Einecke ein stetiger und verlässlicher Dienstleister und Partner in der Region.

Hintergrund:
Zu den Stiftern zählten die Kreissparkasse Nebra, der Landkreis Nebra und die Gemeinde Karsdorf in Form der Bildung des Stammkapitals. Eine Million D-Mark stiftete allein die Lafarge Zement GmbH. Als Zweck wurde damals der Abbau der Arbeitslosigkeit, die Förderung und Unterstützung unternehmerischer Vorhaben verbunden mit der Schaffung und Sicherung vorhandener Arbeits- und Ausbildungsplätze sowie die Verbesserung der wirtschaftlichen, ökologischen und infrastrukturellen Bedingungen der Unstrut-Finne-Region definiert. Neben materiellen Hilfen gab es auch Angebote wie die Unternehmerstammtische unter Leitung von Gerhard Pohl, in deren Mittelpunkt Kontaktpflege und Erfahrungsaustausch standen. Darüber hinaus reichte die Stiftung seit 2003 insgesamt rund 300.000 Euro als Förderstipendium an 45 Studentinnen und Studenten technischer und naturwissenschaftlicher Fachrichtungen aus. Zur Würdigung unternehmerischen Wirkens wurde der Existenzgründerpreis ins Leben gerufen, der aller zwei bis drei Jahre erfolgreiche Existenzgründer oder Unternehmensnachfolger würdigt. Zu den bislang sechs Preisträgern gehören u.a. Brigitte Bornschein vom Pflegeheim St. Laurentius in Freyburg, Bernd Iwanow mit CNC Future-Technics in Lossa oder Sebastian Sieber mit dem Waldschlösschen Wangen.