Langfristige Finanzierung für die Naumburger Straßenbahn im ÖPNV vorerst fehlgeschlagen

Die Bemühungen des Burgenlandkreises und der Stadt Naumburg zur langfristigen Finanzierung des Straßenbahnbetriebs in Naumburg sind vorerst gescheitert.

Seit mehreren Monaten war die künftige Finanzierung der Naumburger Straßenbahn Thema einer Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern des Landratsamtes, der Stadt Naumburg und der Naumburger Straßenbahn GmbH. Hinzugezogen waren auch Kanzleien von beiden Seiten. Ziel war, die Finanzierung der Naumburger Straßenbahn langfristig dadurch sicherzustellen, dass der Burgenlandkreis die jährlichen Defizite der Naumburger Straßenbahn GmbH übernimmt und im Gegenzug die Naumburger Straßenbahn GmbH in den Öffentlichen Personennahverkehr des Burgenlandkreises eingliedert.

Der Burgenlandkreis hatte dabei die Bereitschaft gezeigt, die jährlichen Defizite in sechsstelliger Höhe zu tragen, die Stadt Naumburg, die Infrastruktur (Schienennetz und Depot) weiterhin zu finanzieren. Voraussetzung dafür war die Beteiligung des Burgenlandkreises und der Stadt Naumburg als Mehrheitsgesellschafter der GmbH. Hierzu konnte nach langen Verhandlungen Einigung erzielt werden. Keine Einigung gab es jedoch zu der Frage, welchen Kaufpreis Landkreis und Stadt zusätzlich zum Erwerb der Anteile an die privaten Gesellschafter auf den Tisch legen sollten.

„Die Naumburger Straßenbahn spielt eine wichtige Rolle in deren Infrastruktur und für den Tourismus im Landkreis. Wir haben daher unsere ganzen Bemühungen in eine effektive Lösung gelegt, die alle Beteiligten zufriedenstellen sollte. Dennoch musste dabei immer beachtet werden, dass die Naumburger Straßenbahn nur ein Puzzleteil im gesamten ÖPNV des Landkreises und die Haushaltslage des Burgenlandkreises so schwierig wie noch nie ist. Die Zustimmung des Kreistages für einen hohen Kaufpreis der Gesellschaftsanteile kann ich nicht ansatzweise erkennen“, betonte Landrat Ulrich. Weiterhin erklärt der Landrat: „Wir bleiben gesprächsbereit, die Tür ist nicht zugeschlagen. Aber angesichts des hohen Drucks aus den kreisangehörigen Gemeinden und dem Kreistag, die Kreisumlage zu senken und die Haushaltslage aller Gemeinden im Auge zu behalten, sind uns finanzielle Grenzen gesetzt. Diese wurden angesichts der Forderungen der Gesellschafter der Naumburger Straßenbahn GmbH weit überschritten.“

Oberbürgermeister Armin Müller: „Wir haben alles Mögliche dafür getan, um die „Ille“ für die Welterbe-Stadt Naumburg zu erhalten - auch als Teil des ÖPNV - neben dem Busverkehr. Die Stadt hat die Naumburger Straßenbahn in der Vergangenheit immer finanziell unterstützt. Eine Ausweitung des finanziellen Engagements lässt der städtische Haushalt jedoch nicht zu. Wir bleiben aber für andere Lösungen immer gesprächsbereit“.

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