Burgenlandkreis erhält Fördermittel zur Verbesserung seines Busverkehrs auf dem Lande
Der Burgenlandkreis hat am heutigen Mittwoch, dem 5. Februar 2025, Fördermittel in Höhe von knapp sechs Millionen Euro für die Verbesserung seines Busverkehrs erhalten. Überreicht wurde der Bescheid von Dr. Lydia Hüskens, Ministerin für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt. Es handelt sich um EU-Fördermittel aus dem Just Transition Fund (JTF).
Mit den Fördermitteln und einem Eigenanteil von rund 2,5 Millionen Euro plant der Burgenlandkreis, in den kommenden Jahren sein Angebot im Personennahverkehr aufzuwerten. Dabei arbeitet der Burgenlandkreis eng mit der PVG Burgenlandkreis mbH, der Nahverkehrsservicegesellschaft Sachsen-Anhalt, der Hochschule Anhalt, der Hochschule Merseburg und der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg zusammen.
Vorgesehen ist die Einführung eines neuen und optimierten Rufbus-Verkehrs – ohne Fahrplan und feste Buslinien. Dieses System soll zunächst im westlichen Teil des Landkreises im Bereich Eckartsberga und Bad Bibra getestet werden. Über eine App oder telefonisch können Fahrgäste eine Busfahrt anfragen. Dabei geben sie Start- und Zielort sowie eine Wunschzeit an. Seitens der PVG wird im Anschluss eine effektive Route erstellt – mit einem gut erreichbaren Haltepunkt im Ort, an der der Fahrgast zusteigen kann. Bei den Bussen handelt es sich um Kleinbusse für bis zu neun Personen, die elektrisch betrieben und für die Testphase angeschafft oder geleast werden. Diese fahren lediglich in dem für den Test festgelegten Bereich. Möchte der Fahrgast an einen Ort, der außerhalb dieser Testzone liegt, wird er an einen Ort gebracht, von wo er auf den regulären Buslinienbetrieb wechseln kann. Der neue Rufbus-Verkehr verläuft dabei parallel zum regulären Fahrbetrieb der PVG – es handelt sich um ein zusätzliches Angebot.
Mindestens vier Arbeitsplätze sollen durch das Vorhaben entstehen. Ziel ist es, mehr Flexibilität im Personennahverkehr zu schaffen und somit einen besseren Zugang zum öffentlichen Verkehr zu ermöglichen. „Wir erproben so ein verbessertes Rufbus-Angebot im ländlichen Raum“, sagt Landrat Götz Ulrich. Und weiter: „Wenn dieses Angebot angenommen wird, soll es auf andere ländliche Räume im Burgenlandkreis ausgedehnt werden. Meine Vision ist es, endlich auch auf dem Land ein Busangebot zu schaffen, was den Bedarfen der Menschen entspricht. Wir fahren derzeit viel zu viel Luft durch die Gegend.“
Das JTF-Projekt sieht zudem vor, die Qualität des regulären Fahrbetriebs der PVG im Burgenlandkreis zu verbessern. Neben kostenfreiem WLAN soll eine bargeldlose Bezahlung in den Bussen eingeführt werden. Bildschirme in den Bussen zeigen zudem die Ankunftszeit an den nächsten drei Haltestellen in Echtzeit an sowie welche Anschlussbusse von dort wann fahren. An ausgewählten Haltestellen werden dem Fahrgast ebenfalls die nächsten Abfahrten von der Haltestelle in Echtzeit angezeigt.
Die dritte Säule des Projekts behandelt das autonome Fahren, dem sich der Burgenlandkreis und die PVG in den nächsten Jahren weiter widmen werden. Perspektivisch soll es eine Testroute im Linienverkehr geben – ebenfalls mit Kleinbussen – die im Chemie- und Industriepark Zeitz oder an der Arche Nebra angesiedelt wird.